Heute müssen wir unsere Heart to Heart Serie mal ein wenig “missbrauchen” um Dampf abzulassen. Wir versuchen Dinge ja immer sehr positiv zu sehen, lieben unseren Job und die Branche, glauben fest an das Motto “gemeinsam sind wir stark” und freuen uns jedes Mal auf’s Neue wenn wir tolle, inspirierende Blogs und Instagram Accounts entdecken. Wir scheuen auch nicht davor zurück unsere liebsten Accounts mit euch zu teilen oder vorzustellen, doch was sich aktuell auf Instagram in den Stories tut, das is so gar nicht unser Ding!
Täglich findet man Stories voller “Empfehlungen”. Am Anfang war das Spiel ja ganz nett und wir dachten, wir könnten so eventuell ein paar schöne, neue Profile entdecken. Doch je mehr Zeit verstrich, je mehr “Empfehlungen” gepostet wurden, desto eindeutiger wurde klar, dass es hier weniger um ehrlich gemeinte Empfehlungen sondern um Fake Love geht. Man promoted nur jene Personen, die einen im Gegenzug auch schön den eigenen Followern unter die Nase halten. Ganz zufälligerweise haben alle Accounts dann rund 200.000 Follower und in jeder einzelnen Story findet man die gleichen Empfehlungen, Shoutouts und Anhimmelungen. Wir wissen ja nicht wie es euch geht, aber wir können es nicht mehr sehen! Heart to heart – let’s talk!
Für Kathi ist Loyalität und Ehrlichkeit das Wichtigste im Leben – und so sollte es auch auf Instagram sein: Wenn es eine Sache gibt, die ich hasse, ist es Scheinheiligkeit. Jeder der mich kennt, weiß, dass Loyalität und vor allem Ehrlichkeit meine obersten Prinzipien sind, die ich aber umgekehrt auch von anderen erwarte und voraussetze. So suche ich meine Freunde aus, und wer mir gegenüber unehrlich oder unloyal ist, ist unten durch – for goods. Das klingt hart, aber ich finde Ehrlichkeit, und damit einhergehend in unserer Branche Authentizität, extrem wichtig. Gerade unserem Beruf, der so stark unter dem Vorwurf der fehlenden Authentizität und der Käuflichkeit leidet, hat dieses Phänomen gerade noch gefehlt. Jetzt werden also nicht mehr nur Brands promotet, hinter denen man eigentlich nicht steht, sondern auch noch andere Accounts, die man wahrscheinlich gerade erst selber in einer “Promote & Support Group” entdeckt hat – aber dann als “my forever girlcrush” oder “look at this perfect color scheme – girl got game” promotet und shoutouts verteilt. Klickt man dann auf diesen Account, werden dieselben 5 Accounts gepostet – es ist also nichts anderes als ein weiteres, kalkuliertes Spiel, das ganz weit weg ist von echter Unterstützung und mit “grl pwr” so wenig zu tun hat wie Trump. Ich für meinen Teil habe einfach akzeptiert, dass Instagram nicht mehr “mein Channel” ist, wenn das die Spielregeln sind, um erfolgreich zu sein. Hin und wieder poste ich tolle Stories oder Accounts von anderen Mädels, die mich inspirieren – so wie ich/wir es immer gemacht habe/n. Deshalb bleibe ich auch weiterhin eine Verfechterin des gegenseitigen Supports – aber lieber im echten Leben. Hier haben wir unsere eigene “Support Group”, wenn man so will, aus tollen Frauen, die sich zur Seite stehen, Ratschläge geben, Kontakte knüpfen und austauschen – für mich funktioniert es eben nur so. Die Konsequenz daraus ist, dass Instagram immer mehr ins Lächerliche gezogen, diese ganze Welt immer oberflächlicher, uninteressanter und unglaubwürdiger ist – und ich finde das gut so. Wieso? Weil dann, wenn diese ganze Fakeness niemand mehr sehen kann, echter Content und tolle Stories wieder wichtiger werden und wir hoffentlich irgendwann wieder zu Themen zurückkommen, die wirklich eine Rolle spielen. #rantover
as Drake would say:
I got fake people showin’ fake love to me
Straight up to my face, straight up to my face
Vicky findet es schade, dass ein eigentlich guter Gedanke für egoistische Maßnahmen missbraucht wird: Als wir The Daily Dose 2013 in’s Leben gerufen haben, war für uns immer klar, dass andere Blogs und Instagram Accounts große Inspirationsquellen für uns sind. Für den Launch unserer Seite waren unter anderem The Glitter Guide, The Everygirl, Design Love Fest und viele weitere der ausschlaggebende Grund. Wir fanden (und finden) deren Inhalte so toll, dass wir es uns zur Aufgabe machten etwas ähnliches, auf unsere eigene Art und Weise, hier im deutschsprachigen Raum zu kreieren. Deshalb ist es uns auch so wichtig, immer wieder anderen Blogs, wunderschönen und gehaltvollen Instagram Accounts oder auch euren #lovedailydose Fotos einen Platz hier auf der Seite zu schaffen. Dies passiert ganz ohne Bedingung. Man kann sich dafür nicht bewerben und wir erwarten uns dafür auch keine Gegenleistung. Es sind ehrliche Empfehlungen. Accounts die wir lieben und uns inspirieren.
Einen ähnlichen Gedanken vermuteten wir am Anfang auch hinter den unzähligen Shoutouts die man aktuell in den Instagram Stories auf diversen Accounts findet. Bis wir anfingen die Empfehlungen wirklich durchzuklicken und recht schnell 2 Dinge feststellen mussten: 1) Viele der Accounts schauen sich super ähnlich, kaum eine Spur von Individualität. Und 2) werden ganz zufällig auf den empfohlenen Accounts ebenfalls Shoutouts gepostet. Dreimal dürft ihr raten wen man dort dann auffindet… Ziel ist es also nicht euch und uns, aka die treuen Follower, neue Entdeckungen zu zeigen. Ganz im Gegenteil, die eigene Follower-Gier wird unter einem unschuldigen Schleier der Wohltat vertuscht. Irgendwie erbärmlich, oder? Ich habe dieses Phänomen nun wochenlang auf Instagram beobachtet, habe dazu bereits letzte Woche meine eigene Meinung gepostet, bin sogar einigen Accounts entfolgt und kann es einfach nicht mehr sehen. Wenn jeder Snippet an Content nur noch ein berechnender Schachzug in Richtung steigende Followerschaft ist, dann macht das Ganze doch irgendwann keinen Spaß mehr, oder?
Ja, meine Follower wachsen seit einem Jahr super langsam im Verhältnis zu früher. Ja, Firmen fragen oft nach Followerzahlen und Statistiken. Ja, in unserer Branche ist das eine Art der Währung. Doch ganz ehrlich, was bringt mir am Ende des Tages ein 5€-Schein, wenn ich genau weiß er ist gefälscht? Ich sage nicht, dass diese Art von Fake Love auch Fake Follower generiert. Das nicht. Doch irgendwie ist es schade, wenn man sich in Gruppen ausmacht wer wem ein bisschen virtuelle Liebe schenkt, in der Hoffnung der eigene Account wächst dadurch möglichst schnell zur nächsten 1000er Stelle.
Blogger stehen oft genug im negativen Rampenlicht weil sie zum Teil unglaubwürdige Kooperationen eingehen (ihr wisst schon, wegen $$ und so), doch wenn jetzt auch noch Empfehlungen anderer Accounts unglaubwürdig werden, wo sind wir denn dann angekommen?
EN: Today we have to “abuse” our Heart to Heart series a little bit to let off some steam. We always try to see things very positively, 100% love our job and the industry, believe in the motto “together we are stronger” and love it when we discover great, inspiring blogs and instagram accounts. We are definitely not ones to shy away from sharing our favorite accounts with you, but what’s currently happening on Instagram Stories, that’s simply not our thing!
Stories full of “recommendations” can be found every day at any given time. At the beginning the game was all fun and we thought we might be able to discover some nice new profiles through the recommendations. But the more time passed, the more “recommendations” were posted, the clearer it became that this sort of “sharing” behavior was less about honest recommendations than about fake love. You only promote those people who, in return, hold you under their followers’ noses. By chance, all accounts have about 200,000 followers and in every single story you will easily find the same recommendations, shoutouts and adornments. We don’t know about you, but we can’t see it anymore! Heart to heart – let’s talk!
The post Heart To Heart: Fake Love appeared first on The Daily Dose.