Für viele bedeutet Urlaub: raus aus dem Büro, Mails vom Handy deaktivieren, Stift um 15 Uhr fallen lassen und dann zwei Wochen durchgehend Seele baumeln lassen. Bei uns, wenn wir auf Urlaub fahren, sieht die Sache etwas anders aus. Denn wenn einer von uns – und in diesem Fall waren wir sogar beide das erste Mal parallel auf Urlaub – verreist, bedeutet das, dass wir Content kreiieren und vorshooten müssen, und zwar ganz schön viel. Wir planen dann meistens die ganze Woche davor, während und nach dem Urlaub und versuchen, alle Posts soweit wie möglich während der laufenden anderen Arbeit schon vorzubereiten und einzupflegen, so dass im Urlaub dann für euch wie gewohnt jeden Tag ein Beitrag erscheint. Das ziehen wir so seit 6 Jahren erfolgreich durch und haben noch nie einen Post versäumt, aber es kommt auch mit einem Price Tag, nämlich dass Urlaub für uns fast nie ausschließlich Urlaub bedeutet. Denn wir sind trotzdem online, stellen vielleicht noch last-minute Beiträge fertig, die sich während der Vorbereitung nicht mehr ausgegangen sind, posten fleißig weiterhin auf Instagram und beantworten, wenn es sein muss, die wichtigsten Mails unserer Kunden. Wie es uns damit geht, welchen Effekt das auf unsere Reisen hat und wie die letzten beiden Urlaubswochen für uns waren, erzählen wir euch im heutigen Heart to Heart!
Vicky findet, jedes Privileg kommt auch mit einem gewissen Kostenfaktor: Wie so vieles im Leben gibt es immer eine Kehrseite der Medaille. Wir haben das große “Glück”, dass wir unser Hobby im Laufe der Jahre zum Beruf machen konnten und davon gut leben können. Ich denke, es gibt nichts Schöneres in Sachen Karriere. Ich liebe unsere Arbeit und ich würde mit niemandem tauschen wollen. Jedoch gibt es nichts im Leben geschenkt und so richtig “Urlaub machen” gibt es in meinem Leben schon lange nicht mehr. Das finde ich aber gar nicht schlimm. Denn was man oft vergisst: Online kennt keine Öffnungszeiten. Auch wenn es uns einfach von der Hand geht, ist es mehr oder weniger selbstverständlich, dass während dem Urlaub weiterhin brav gepostet wird. Dass jede Frage auf Instagram sofort beantwortet wird. Dass oft noch während dem Urlaub die ersten Fragen kommen, wann man denn mit der Zusammenfassung der Travel Tipps oder den Beiträgen dazu auf dem Blog rechnen könnte oder ob man bitte die Links für das Outfit teilen kann. Für mich persönlich ist das absolut ok. Ich muss auch ehrlich gestehen, dass ich es seit der Gründung von The Daily Dose noch nie geschafft habe, meinen Teil der Beiträge (wir teilen uns das 50:50 auf) so weit vorzubereiten, dass ich während dem Urlaub nichts mehr machen musste. Again: absolut ok für mich. Am Ende ist das auch nicht euer Problem. In unserem Beruf wird erwartet, dass man ständig online ist und auch Kunden können oft keine zwei Wochen auf Feedback warten. Wenn man während dem Urlaub nicht reagiert, bekommt man den Job eben nicht. Easy as that. Das kann man dann natürlich selbst entscheiden (so wie es Kathi zum Beispiel rund um ihre Hochzeit vorbildlich gemacht hat). Wenn man jedoch möchte, dass nach dem (oftmals sehr kostspieligen) Urlaub weitere Aufträge auf einen warten, dann müssen eben auch wichtige Emails in Mexiko beantwortet werden oder es fallen eventuell auch mal Kooperationen und Kampagnen in den Zeitraum des Urlaubs. Wir haben dafür das Privileg, unter der Woche um 12:30 Uhr mittags zum Yoga gehen zu können oder vormittags erst um 11:00 Uhr am Schreibtisch zu sitzen, weil wir noch trainieren waren. Diese selbstbestimmte Freiheit ist im Alltag absolut kostbar und deshalb ist es für mich auch selbstverständlich, dass ich dann in anderen Lebenssituationen (aka dem Urlaub) eben auch keinen “normalen” Beruf habe, in dem die Kollegen die Urlaubsvertretung übernehmen oder ich erst gar kein Firmenhandy habe und schlichtweg nicht erreichbar bin.
Trotzdem ist für mich jeder Urlaub eine schöne Auszeit. Mein Freund und ich arbeiten beide viel und reisen auch viel. Die gemeinsame Zeit ist purer Luxus. Genauso wir für mich eine Woche in der Sonne, ein paar neue Sommersprossen und acht Stunden Schlaf gepaart mit gutem Essen den Zen Faktor ausmachen.
In Zen, we don’t find the answers, we lose the questions.
Für Kathi ist alles eine Frage der Balance und Selbsteinschätzung: Ich glaube, dass dieses “Problem” eigentlich jeder, der Selbstständig ist, auf die eine oder andere Art und Weise kennt – dieses “nicht abschalten können” im Urlaub. Denn anders als bei Angestellten gibt es keine Urlaubsvertretung und bei nicht beantworteten Anfragen, oder Posts die nicht online gehen, steht niemand anderer dafür gerade als wir selbst. Früher hat mich das unheimlich gestresst, jetzt sehe ich das schon ein bisschen gelassener. Dennoch bedeutet die Zeit vor dem Urlaub für mich immer die ultimative Stressphase – vor diesem jetzt war ich fast am Rande des Wahnsinns, weil es noch so viel zu erledigen gab. Aber ich nehme es lieber in Kauf, dass die Woche/n vor dem Urlaub etwas stressiger sind, ich dann aber wenn ich weg bin, wirklich ohne schlechtes Gewissen ein paar Tage am Stück den Laptop geschlossen halten kann. Wir haben einen Autoresponder in den Mails, der die Kunden über unsere Abwesenheit informiert, und das Allerwichtigste an Mails beantworte ich immer wieder zwischendurch, damit mich bei der Rückkehr nicht die große Flut an Mails und Anfragen erwartet und überrollt. Das einzige Mal, dass ich wirklich so richtig offline war, war bei der Hochzeitsreise – und ich habe es unheimlich genossen. Ich glaube, wenn man Urlaub macht, soll man es so richtig machen, und nicht immer im Hinterkopf bei der Arbeit sein, so dass man dann wirklich mit voll aufgeladenen Reserven wieder in den Alltag starten kann. Für mich habe ich eine gute Balance gefunden und selbst wenn ich hin und wieder mal eine Mail beantworte oder zwischendurch einen Beitrag finalisiere, kann ich den Stress gut von mir wegschieben und dennoch im Urlaubsmodus bleiben. Was mir bei diesem Urlaub extrem geholfen hat, war dass wir beim Handy keinen Empfang hatten und nicht ständig surfen konnten. Ich wollte mir zuerst eine inländische Sim Karte besorgen, die hat sich aber nicht aktivieren lassen, so dass ich gezwungen war, offline zu bleiben – und ich bin im Nachhinein wirklich froh darüber. Es reicht, dass man in den Lokalen WLAN hat, aber unterwegs nicht ständig auf Instagram und Co aktiv zu sein, ist der größte Benefit überhaupt.
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